FIDE-Grandprix Jerusalem

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Vom 11. bis 23. Dezember findet in Jerusalem die vierte und letzte Etappe des FIDE-Grandprix 2019 statt.

Offizielle Seite: https://worldchess.com/tournament/jerusalem2019

 

Die FIDE hat einen Teil des WM-Qualifikationszyklus umgebaut. Diese Änderungen betreffen auch die Grandprix-Serie. In diesem Jahr finden vier Grandprix-Turniere statt, die im K.o.-System ausgetragen werden. Die Teilnehmer rekrutieren sich aus einer Gruppe von 21 nach Elozahl ausgewählten Spielern, von denen jeweils 16 aktiv sind, plus einem Freiplatz für das Turnier in Tel-Aviv. Die beiden besten Spieler aller vier Turniere qualifizieren sich für das Kandidatenturnier 2020.

Der Preisfonds pro K.o.-Turnier beträgt 130.000 Euro, zusätzlich werden 280.000 Euro an die zehn Besten der Gesamtwertung ausgeschüttet.

Gespielt wird im K.o.-System, und zwar Minimatches über zwei Partien. Bei Punktgleichheit folgen Stichkämpfe im Schnell- und Blitzschach.

Teimour Radjabow und Levon Aronjan haben aus gesundheitlichen Gründen ihre Teilnahme abgesagt. Sie wurden durch Wang Hao und Dimitri Andrejkin ersetzt.

Alexander Grischuk, der seine drei Turniere bereits bestritten hat, führt in der Gesamtwertung mit 20 Punkten vor Maxime Vachier-Lagrave 13, Schachrijar Mamedjarow 10 und Jan Njepomnjaschtschi 9. Andere Spieler haben keine Qualifikationschancen mehr.

Partien

Partien im pgn-Format: grandprix-jerusalem.pgn

 

 

4. Runde / Finale am 21.-23. Dezember

 

Vor dem abschließenden Match wird den Spielern ein Ruhetag gewährt. Am Samstag, den 21. Dezember, geht es weiter.

Jan Njepomnjaschtschi gewinnt als Nachziehender gleich die erste Partie. Wird Wei Yi, für den es ja eigentlich um Nichts geht, morgen noch einmal zurückschlagen können? Nein, wird er nicht, die Begegnung endet relativ schnell unentschieden.

Jan Njepomnjaschtschi gewinnt damit den vierten Grandprix und qualifiziert sich ebenso wie sein Landsmann Alexander Grischuk für das Kandidatenfinale in Jekaterinburg.

 

Jan Njepomnjaschtschi (Rus, 2767) - Wei Yi (China, 2725) 1-0

 

3. Runde / Halbfinale am 17.-19. Dezember

 

Vielleicht ist es so am gerechtesten: Maxime Vachier-Lagrave und Jan Njepomnjaschtschi spielen den vorletzten Platz im Kandidatenturnier im direkten Duell aus. Aus den vorangegangenen Grandprix bringt der Franzose vier Punkte Vorsprung mit. Gewinnt er im Halbfinale, ist er natürlich durch. Gewinnt Nepo, muss er sich auch im Finale durchsetzen. Zur Erinnerung: der Sieger erhält 8 Grandprix-Punkte, der andere Finalist 5, die beiden Spieler, die im Halbfinale ausscheiden, je 3 Zähler.

Jan Njepomnjaschtschi schaltet Maxime Vachier-Lagrave aus und nimmt auch den Zusatzpunkt mit. Damit verfügt MVL über 16 und Nepo über 15 Punkte in der Gesamtwertung - mit dem Unterschied, dass Nepo im Finale noch erhöhen kann.

Wei Yi und David Navara müssen nach zwei aufregenden Partien in den Stichkampf. Diesen entschied der Chinese recht klar für sich.

 

Maxime Vachier-Lagrave (Fra, 2780) - Jan Njepomnjaschtschi (Rus, 2767) 0,5-1,5
Wei Yi (China, 2725) - David Navara (Tsch, 2707) 2.5-1,5

 

2. Runde / Viertelfinale am 14.-16. Dezember

 

Alle Partien der Hinpartie enden nach wenig Kampf um den 20. Zug rum mit einem Unentschieden. Wer wird sich dabei verpokern, wer alles richtig machen?

Als Erstes schafft es David Navara ins Halbfinale, der Dimitri Jakowenko bezwingt. Ihm folgen im Stichkampf Maxime Vachier-Lagrave, Jan Njepomnjaschtschi und Wei Yi.

 

Maxime Vachier-Lagrave (Fra, 2780) - Dimitri Andrejkin (Rus, 2724) 2,5-1,5
Wesley So (USA, 2760) - Jan Njepomnjaschtschi (Rus, 2767) 1,5-2,5
Wei Yi (China, 2725) - Sergej Karjakin (Rus, 2754) 3,5-2,5
David Navara (Tsch, 2707) - Dimitri Jakowenko (Rus, 2698) 1,5-0,5

 

1. Runde / Achtelfinale am 11.-13. Dezember

 

Lediglich Wesley So kann sich in den klassischen Partien durchsetzen und damit den Zugangspunkt einstreichen. Das ist besonders für Jan Njepomnjaschtschi und Schachrijar Mamedjarow bitter, die im Kampf und den letzten Platz im Kandidatenturnier jeden Zähler dringend nötig haben. Aber auch Maxime Vachier-Lagrave muss gegen seinen "Kunden" der beiden vorangegangenen Grandprixs - Wesselin Topalow - diesmal in den Stichkampf.

Schachrijar Mamedjarow scheidet im Stichkampf gegen Dimitri Jakowenko aus und hat damit keine Chancen mehr auf die Qualifikation fürs Kandidatenturnier. Der Kampf um den letzten Platz entscheidet sich nun zwischen Maxime Vachier-Lagrave und Jan Njepomnjaschtschi, die im Halbfinale aufeinandertreffen könnten.

Anish Giri, der den Kandidenturnier-Platz über die Elozahl erhalten wird, ist in jedem seiner drei Grandprixs in der ersten Runde ausgeschieden.

 

1 Maxime Vachier-Lagrave (Fra, 2780) - Wesselin Topalow (Bul, 2737) 3-1
2 Radoslaw Wojtaszek (Pol, 2725) - Dimitri Andrejkin (Rus, 2724) 1,5-2,5
3 Wesley So (USA, 2760) - Yu Yangyi (China, 2738) 1,5-0,5
4 Jan Njepomnjaschtschi (Rus, 2767) - Boris Gelfand (Isr, 2684) 3-1
5 Anish Giri (Nie, 2769) - Wei Yi (China, 2725) 1,5-2,5
6 Pentyala Harikrishna (Ind, 2724) - Sergej Karjakin (Rus, 2754) 4,5-4,5*
7 Wang Hao (China, 2756) - David Navara (Tsch, 2707) 3,5-4,5
8 Schachrijar Mamedjarow (Ase, 2772) - Dimitri Jakowenko (Rus, 2698) 2,5-3,5